Hesdin
Die etwa 500 bis 600 Häftlinge der V. SS-Baubrigade in Hesdin wurden auf Baustellen in den umliegenden Wäldern eingesetzt. Mindestens neun Menschen starben oder wurden von der SS erschossen, wenn sie das geforderte Arbeitspensum nicht mehr leisten konnten. Im August 1944 wurden die verbliebenen Häftlinge in die Außenlager des KZ Mittelbau verlegt. 1975 wurde in Hesdin eine Gedenktafel angebracht sowie ein kleines Museum eingerichtet.
Historische Situation
Bezeichnung
keine Informationen
Unternehmen
V. SS-Baubrigade
Zwangsarbeit
Die Häftlinge wurden auf Baustellen in den Wäldern um Hesdin eingesetzt.
Gegründet
März 1944
Aufgelöst
August 1944
Die Häftlinge aus dem KZ Buchenwald und der dem KZ Neuengamme zugeordneten II. SS-Baubrigade wurden im Frühjahr 1944 in der III. SS-Baubrigade in Köln zusammengezogen und von dort ab Mitte März 1944 in vier Transporten nach Frankreich geschickt. Der Hauptstandort der V. SS-Baubrigade war Doullens, von dort aus wurden sie in mehrere Unterlager verteilt, unter anderem nach Aumale, Hesdin und Rouen. Auf Grund des Vormarsches der Alliierten wurde die Baubrigade ab August 1944 abgezogen. Organisatorisch blieb sie bis zu ihrer Übernahme durch das KZ Mittelbau im Oktober 1944 bestehen.
Häftlinge
Männerlager
Maximale Anzahl der Häftlinge
600
In dem Außenlager der in Doullens stationierten V. SS-Baubrigade waren 500 bis 600 Häftlinge eingesetzt. Es handelte sich zur Hälfte um sowjetische, einem Drittel um polnische sowie einige deutsche, tschechische und jugoslawische Häftlinge. Die Arbeit auf den Baustellen war für die unterernährten und kranken Häftlinge kaum zu bewältigen. Mindestens neun Häftlinge starben oder wurden von der SS erschossen, wenn sie das geforderte Arbeitspensum nicht mehr leisten konnten. Durch die Unterstützung der französischen Bevölkerung gelang auch einigen Häftlingen die Flucht. Die SS reagierte mit verschärften Kontrollen und willkürlichen Hinrichtungen. Im August 1944 wurden die verbliebenen Häftlinge in die Außenlager des neu gegründeten KZ Mittelbau verlegt.
Unterbringung
Die Häftlinge waren in der Kaserne „La Frézelière“ untergebracht. Von dort wurden sie täglich an ihre Einsatzorte gefahren.
Heutige Situation
1975 wurde an der ehemaligen Kaserne in Hesdin eine Gedenktafel angebracht sowie ein kleines Museum eingerichtet.
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Literatur
Fings, Karola: Krieg, Gesellschaft und KZ. Himmlers SS-Baubrigaden, Paderborn 2005.
Fings, Karola: Hesdin (SS-Baubrigade V), in: Benz, Wolfgang / Distel, Barbara: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 3: Sachsenhausen, Buchenwald, München 2006, S. 458ff.
Kiryllow, Tomasz: „Und ihr werdet doch verlieren“. Erinnerungen eines polnischen Antifaschisten, Berlin 1985.