Kortemark
Die I. SS-Baubrigade wurde im Juli 1944 von der Kanalinsel Alderney nach Kortemark in Belgien verlegt. Die etwa 570 Häftlinge, unter ihnen etwa 50 Zeugen Jehovas, wurden für den Bau von Abschussbasen für die V1-Fernrakete eingesetzt. In mindestens einem Fall erschossen SS-Männer nach einer Flucht willkürlich einige zurückgebliebene Häftlinge. Im September 1944 wurden die verbliebenen Häftlinge nach Sollstedt verlegt.
Historische Situation
Bezeichnung
keine Informationen
Standort
Das Lager befand sich in Kortemark in einer im Ortsteil Markhove gelegenen Schule.
Unternehmen
SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamt, Wehrmacht
Zwangsarbeit
Die Häftlinge wurden für den Bau von Abschussbasen für A4- und V1-Raketen eingesetzt.
Gegründet
28. Juli 1944
Aufgelöst
2. September 1944
Die I. SS-Baubrigade wurde im Juli 1944 von der Kanalinsel Alderney nach Kortemark in Belgien verlegt. Mit der Verlegung wurde die zunächst dem KZ Neuengamme zugeordnete Baubrigade dem KZ Buchenwald unterstellt.
Häftlinge
Männerlager
Maximale Anzahl der Häftlinge
570
Die insgesamt 570 Häftlinge stammten überwiegend aus Osteuropa. Unter ihnen waren etwa 50 Zeugen Jehovas, die bereits im KZ Neuengamme der Baubrigade zugeteilt worden waren. Es kam häufig zu Fluchtversuchen, die von der belgischen Bevölkerung unterstützt wurden. In mindestens einem Fall erschoss die SS nach einer Flucht willkürlich einige der zurückgebliebenen Häftlinge. Insgesamt wurden acht Todesfälle registriert. Im September 1944 wurden die Häftlinge an einen neuen Einsatzort im thüringischen Sollstedt verlegt.
Heutige Situation
Auf dem Gemeindefriedhof von Kortemark sind sieben Häftlinge der Baubrigade beerdigt. Das Schulgebäude wurde Mitte der 1990er Jahre abgerissen.
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Literatur
Fings, Karola: Kortemark (SS-Baubrigade I), in: Benz, Wolfgang / Distel, Barbara: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 3: Sachsenhausen, Buchenwald, München 2006, S. 479ff.