Oberndorf
Im November 1944 richtete die SS auf dem Gelände der Luftwaffenmunitionsanstalt Oberndorf ein Außenlager mit bis zu 200 KZ-Häftlingen ein. Sie wurden zum Verladen, Transport und Stapeln von Bomben eingesetzt. Durch Blindgänger, Misshandlungen und Hinrichtungen kamen mehrere Häftlinge ums Leben. Im Februar 1945 wurden die Gefangenen auf einen Todesmarsch getrieben. In Oberndorf existieren heute mehrere Gedenkzeichen.
Historische Situation
Bezeichnung
Außenlager Oberndorf
Unternehmen
Luftwaffenmunitionsanstalt (Muna) Oberndorf
Zwangsarbeit
Die Häftlinge wurden zwölf Stunden täglich zum Verladen, Transport und Stapeln von Bomben eingesetzt.
Gegründet
16. November 1944
Aufgelöst
18. März 1945
Häftlinge
Männerlager
Maximale Anzahl der Häftlinge
200
Im November 1944 kamen die ersten 100 Häftlinge aus Buchenwald an, darunter Deutsche, Franzosen, Polen, Serben, Tschechen und Ungarn. Die Bewachung erfolgte hauptsächlich durch Angehörige der Luftwaffe. Später stieg die Anzahl auf etwa 200 Häftlinge. Sie wurden auch zur Entschärfung von Blindgängern eingesetzt, wobei es zu einigen Todesfällen kam. Auch durch Misshandlungen und nach Fluchtversuchen wurden einige Häftlinge von der SS getötet. Die Gesamtzahl der Opfer ist unbekannt. Im Februar 1945 wurden die Häftlinge in mehreren Gruppen auf einen Todesmarsch zurück nach Buchenwald getrieben.
Unterbringung
Die Gefangenen waren in Baracken untergebracht, die durch einen Zaun vom Rest des Geländes abgetrennt wurden.
Heutige Situation
Vor dem Feuerwehrschulungsheim in Oberndorf sowie im Park des Landesfachkrankenhauses in Stadtroda stehen Gedenksteine für die Opfer des Todesmarsches von Oberndorf nach Buchenwald. Seit 2007 existiert in Oberndorf zudem ein Mahnmal für die insgesamt 7.000 Zwangsarbeiter:innen, die in der Region gefangen gehalten wurden und insbesondere für die Mauserwerke in der Rüstungsindustrie arbeiten mussten.
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Literatur
Wussow, Christian: Oberndorf, in: Benz, Wolfgang / Distel, Barbara: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 3: Sachsenhausen, Buchenwald, München 2006, S. 537ff.