Nüxei
Das Außenlager Nüxei der III. SS-Baubrigade wurde im Mai 1944 mit etwa 300 Häftlingen gegründet, die für Gleis-, Rodungs- und Erdarbeiten eingesetzt wurden. Es unterstand bis Ende Oktober 1944 dem KZ Buchenwald, danach dem KZ Mittelbau. Anfang April 1945 wurden die Häftlinge auf Todesmärsche getrieben, viele von ihnen wurden beim Massaker in der Isenschnibber Feldscheune ermordet.
Historische Situation
Bezeichnung
keine Informationen
Unternehmen
III. SS-Baubrigade
Zwangsarbeit
Gleis-, Rodungs- und Erdarbeiten für den Bau der Helmetalbahn
Gegründet
Mai 1944
Aufgelöst
6. April 1945
Das Außenlager Nüxei wurde im Mai 1944 als Nebenlager des Standortes Wieda der III. SS-Baubrigade gegründet. Es unterstand bis Ende Oktober 1944 dem KZ Buchenwald, danach dem KZ Mittelbau.
Häftlinge
Männerlager
Maximale Anzahl der Häftlinge
300
Die III. SS-Baubrigade bestand nach der Verlegung aus Köln nach Wieda im Mai 1944 aus etwa 300 Häftlingen in Wieda sowie jeweils etwa 300 Häftlingen in den Nebenlagern Nüxei, Mackenrode und Osterhagen. In Nüxei waren vor allem Menschen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Polen stationiert. Anfang April wurden die Häftlinge der III. SS-Baubrigade auf Todesmärsche getrieben, viele von ihnen wurden beim Massaker in der Isenschnibber Feldscheune am 13. April 1945 ermordet.
„Orte und Räume Deutscher Verbrechen gegen die Menschheit“
Der Fotograf Herbert Naumann hat in den Jahren 2012 und 2013 die ehemaligen Standorte der Außenlager des KZ Buchenwald fotografiert. Die vordergründig dokumentarisch wirkende Fotografie zeigt Orte, die Schauplätze deutscher Verbrechen waren. Die fotografischen Ansichten von Landschaften, Brachen, Grünanlagen, öffentlichen Plätzen, Wohnsiedlungen, Kleingärten etc. liefern zunächst keine oder kaum noch Indizien für das, was hier geschehen ist. Es sind stille und unspektakuläre Bilder mit häufig nur indirekten Hinweisen. Erst der sie begleitende Text stellt den Zusammenhang zwischen den dort begangenen Verbrechen und dem Ort her, lässt in den Bildern die Spuren erkennen, gibt dem Ort seine Identität und nimmt ihm seine Harmlosigkeit. Mit den Fotografien erhalten die Geschehnisse eine neue Aktualität; sie bleiben nicht mehr nur als erzählte Geschichte(n) theoretisch, sondern werden wieder mit dem konkreten, dem erkennbaren, dem realen Ort verbunden.
Die weiteren Bilder von Herbert Naumann finden Sie unter www.herbert-naumann.de.
Heutige Situation
Die Baracken wurden nach Kriegsende abgeräumt, das ehemalige Lagergelände ist heute eine Grasfläche. Dort wurde zunächst ein Gedenkort mit Gedenkstein und Infotafel eingerichtet. Im Herbst 2023 wurde auf dem ehemaligen Gelände ein Informationspavillon errichtet, in diesem Zusammenhang wurde auf der Trasse der Helmetalbahn ein Rundwanderweg mit weiteren Informationstafeln aufgebaut. Von einer der Lagerbaracken existiert noch eine Betonplatte. Hier soll sich nach Aussage eines Überlebenden der Leichenraum befunden haben.
Kontakt vor Ort
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora Kohnsteinweg 20 99734 Nordhausen
Telefon: 03631 49580 E-Mail: sekretariat@dora.de Internet: www.dora.de
Dokumente
Kontakt zum Förderverein Buchenwald
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Markt 10, 99423 Weimar
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Literatur
Schmidt, Burkhard/Förderverein Tettenborn e.V. (Hrsg.): Jugend hinter Stacheldraht. KZ-Schutzhäftling Nr. 7646 der III. SS-Baubrigade: Die Erlebnisse des Holländers Albert van Dijk im Außenlager Nüxei und der Baustelle Helmetalbahn, mit den Standorten der Straf- und Arbeitslager Tettenborn, Berlin 2015.
Vladi, Firouz et al.: Der Bau der Helmetalbahn. Ein Bericht von der Eisenbahngeschichte, den KZ-Außenlagern der SS-Baubrigaden, Zwangsarbeit im Südharz in den Jahren 1944-45 und den Evakuierungsmärschen im April 1945, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Spurensuche in der Südharzregion, Duderstadt (Mecke) 2000 (unveränderte Zweitauflage 2021 ebendort).