Osterhagen
Das Außenlager Osterhagen der III. SS-Baubrigade wurde im Mai 1944 mit etwa 300 Häftlingen gegründet, die für Gleis-, Rodungs- und Erdarbeiten eingesetzt wurden. Durch Zwangsarbeit und Misshandlungen kamen zahlreiche Häftlinge ums Leben. Anfang April 1945 wurden die Häftlinge auf Todesmärsche getrieben, viele von ihnen wurden beim Massaker in der Isenschnibber Feldscheune ermordet. Vor Ort stehen heute ein Gedenkstein und eine Informationstafel.
Historische Situation
Bezeichnung
keine Informationen
Standort
Das Lager befand sich auf dem Gelände der ehemaligen Tongrube „Auf dem Kahndel“.
Unternehmen
III. SS-Baubrigade
Zwangsarbeit
Gleis-, Rodungs- und Erdarbeiten für die unvollendet gebliebene Verbindungsbahn von Osterhagen nach Nordhausen (Helmetalbahn)
Gegründet
5. Juli 1944
Aufgelöst
6. April 1945
Das Außenlager Osterhagen wurde im Juli 1944 als Nebenlager des Standortes Wieda der III. SS-Baubrigade gegründet. Es unterstand bis Ende Oktober 1944 dem KZ Buchenwald, danach dem KZ Mittelbau.
Häftlinge
Männerlager
Maximale Anzahl der Häftlinge
300
Die III. SS-Baubrigade bestand nach der Verlegung aus Köln nach Wieda im Mai 1944 aus etwa 300 Häftlingen in Wieda sowie jeweils etwa 300 Häftlingen in den Nebenlagern Nüxei, Mackenrode und Osterhagen. Durch die harte Zwangsarbeit und Misshandlungen der SS kamen zahlreiche Häftlinge in Osterhagen ums Leben, darunter viele Franzosen. Sie wurden auf dem örtlichen Friedhof in einem Massengrab beerdigt. Anfang April wurden die Häftlinge der III. SS-Baubrigade auf Todesmärsche getrieben, viele von ihnen wurden beim Massaker in der Isenschnibber Feldscheune am 13. April 1945 ermordet.
Unterbringung
Die Häftlinge waren in Holzbaracken untergebracht.
Heutige Situation
Die Baracken des Lagers wurden nach Kriegsende abgerissen, das Baumaterial weiterverwendet. Das Gelände ist heute Grünland ohne Gebäudespuren. Am Rand des ehemaligen Lagergeländes befinden sich ein Gedenkstein und eine Informationstafel. Eine weitere Tafel steht am Bahnübergang in Osterhagen.
Kontakt vor Ort
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora Kohnsteinweg 20 99734 Nordhausen
Telefon: 03631 49580 E-Mail: sekretariat@dora.de Internet: www.dora.de
Dokumente
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Literatur
Vladi, Firouz et al.: Der Bau der Helmetalbahn. Ein Bericht von der Eisenbahngeschichte, den KZ-Außenlagern der SS-Baubrigaden, Zwangsarbeit im Südharz in den Jahren 1944-45 und den Evakuierungsmärschen im April 1945, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Spurensuche in der Südharzregion, Duderstadt (Mecke) 2000 (unveränderte Zweitauflage 2021 ebendort).