Wieda

Im Mai 1944 verlegte die SS die III. SS-Baubrigade von Köln nach Wieda. Von hier aus wurden die drei Nebenlager in Mackenrode, Nüxei und Osterhagen verwaltet. Ab Ende Oktober 1944 wurde das Außenlager Wieda dem KZ Mittelbau zugeordnet. Anfang April wurden die Häftlinge auf Todesmärsche getrieben, viele von ihnen wurden beim Massaker in der Isenschnibber Feldscheune ermordet.

Historische Situation

Bezeichnung

keine Informationen

Unternehmen

III. SS-Baubrigade

Zwangsarbeit

Bau der Helmetalbahn, sowie Verwaltung und Versorgung der drei Nebenlager der III. SS-Baubrigade in Mackenrode, Nüxei und Osterhagen.

Gegründet

11. Mai 1944

Aufgelöst

7. April 1945

Im Mai 1944 wurde die III. SS-Baubrigade von Köln nach Wieda verlegt. Das Außenlager Wieda unterstand mit seinen drei Nebenlagern bis 28. Oktober 1944 dem KZ Buchenwald, danach dem KZ Mittelbau. Am 7. April 1945 wurden die Häftlinge auf einen Todesmarsch getrieben. Am 18. April 1945 erreichten US-Einheiten das Lager.

Häftlinge

Männerlager

Maximale Anzahl der Häftlinge

300

Die III. SS-Baubrigade bestand nach der Verlegung aus Köln nach Wieda im Mai 1944 aus etwa 300 überwiegend französischen Häftlingen in Wieda sowie jeweils etwa 300 Häftlingen in den Nebenlagern Nüxei, Mackenrode und Osterhagen. Anfang April wurden die Häftlinge der III. SS-Baubrigade auf Todesmärsche getrieben, viele von ihnen wurden beim Massaker in der Isenschnibber Feldscheune am 13. April 1945 ermordet.

Unterbringung

Das Lager befand sich im ehemaligen Schützenhaus.

„Orte und Räume Deutscher Verbrechen gegen die Menschheit“

51.61860942 10.58204412 N Georg Schlösser Straße, Wieda 09/2013 © Herbert Naumann
51.61860942 10.58204412 N
Georg Schlösser Straße, Wieda
09/2013 © Herbert Naumann

Der Fotograf Herbert Naumann hat in den Jahren 2012 und 2013 die ehemaligen Standorte der Außenlager des KZ Buchenwald fotografiert. Die vordergründig dokumentarisch wirkende Fotografie zeigt Orte, die Schauplätze deutscher Verbrechen waren. Die fotografischen Ansichten von Landschaften, Brachen, Grünanlagen, öffentlichen Plätzen, Wohnsiedlungen, Kleingärten etc. liefern zunächst keine oder kaum noch Indizien für das, was hier geschehen ist. Es sind stille und unspektakuläre Bilder mit häufig nur indirekten Hinweisen. Erst der sie begleitende Text stellt den Zusammenhang zwischen den dort begangenen Verbrechen und dem Ort her, lässt in den Bildern die Spuren erkennen, gibt dem Ort seine Identität und nimmt ihm seine Harmlosigkeit. Mit den Fotografien erhalten die Geschehnisse eine neue Aktualität; sie bleiben nicht mehr nur als erzählte Geschichte(n) theoretisch, sondern werden wieder mit dem konkreten, dem erkennbaren, dem realen Ort verbunden.

Die weiteren Bilder von Herbert Naumann finden Sie unter www.herbert-naumann.de.

Heutige Situation

Das ehemalige Schützenhaus ist nach dem Krieg abgebrannt. Das ehemalige Lager ist heute Privatgelände, darauf befindet sich noch eine umgebaute alte Baracke und ein neueres Wohnhaus. Am örtlichen Friedhof steht eine Gedenktafel.

Kontakt vor Ort

KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora Kohnsteinweg 20 99734 Nordhausen

E-Mail: sekretariat@dora.de Internet: www.dora.de

Dokumente

Das ehemalige Lagergelände in Wieda.
Das ehemalige Lagergelände in Wieda.
Gedenkzeichen in Wieda.
Gedenkzeichen in Wieda.

Kontakt zum Förderverein Buchenwald

Für Fragen, Hinweise oder Ergänzungen wenden Sie sich bitte an:

Förderverein Buchenwald
c/o Tourist-Information
Markt 10, 99423 Weimar

03643 747540

oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

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Literatur

Vladi, Firouz et al.: Der Bau der Helmetalbahn. Ein Bericht von der Eisenbahngeschichte, den KZ-Außenlagern der SS-Baubrigaden, Zwangsarbeit im Südharz in den Jahren 1944-45 und den Evakuierungsmärschen im April 1945, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Spurensuche in der Südharzregion, Duderstadt (Mecke) 2000 (unveränderte Zweitauflage 2021 ebendort).