Düsseldorf (DESt)

In Düsseldorf-Friedrichstadt befanden sich zwei organisatorisch eng verknüpfte Männeraußenlager. Eines davon, im April 1944 eingerichtet, gehörte zu den Deutschen Erd- und Steinwerken (DESt). Die etwa 210 Häftlinge wurden zur Trümmerbeseitigung, Schuttverwertung und für Sprengungen eingesetzt. Anfang März 1945 wurde das Lager aufgelöst und die verbliebenen Gefangenen von der SS an andere Orte gebracht.

Historische Situation

Bezeichnung

Düsseldorf-Friedrichstadt (DESt)

Standort

Das Lager befand sich in der Elisabeth-Charlotten-Schule, Kirchfeldstraße 74-80, Düsseldorf-Friedrichstadt. Am selben Ort waren auch die Häftlinge des Außenlagers Düsseldorf-Friedrichstadt (Kalkum) untergebracht. Die Schule ist heute eine Berufsschule.

Unternehmen

Auftraggeber waren die SS-eigenen Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH (DESt), die Kosten für das Lager selbst trug die Stadt Düsseldorf.

Zwangsarbeit

Die Häftlinge wurden zur Trümmerbeseitigung, zur Schuttverwertung sowie für Sprengungen eingesetzt.

Gegründet

17. März 1944

Aufgelöst

März 1945

Das Außenlager der DESt in Düsseldorf-Friedrichstadt bestand vermutlich ab dem 17. März 1944, spätestens ab dem 12. April 1944 als Kommando der III. SS-Baubrigade. Ab dem 17. Mai 1944 wurde es als Außenlager dem KZ Buchenwald unterstellt. Organisatorisch eng verknüpft war es mit dem bereits bestehenden Lager Düsseldorf (Kalkum).

Häftlinge

Männerlager

Maximale Anzahl der Häftlinge

210

Im Mai 1944 befanden sich 210 Häftlinge im Lager, im Sommer 1944 waren es noch 170. Unklar ist, ob in dieser Zahl die etwa 50 Häftlinge des Sprengkommandos „Kalkum“ eingerechnet sind. Es handelte sich um polnische, russische, belgische, niederländische und deutsche politische Häftlinge. Kommandanten waren SS-Unterscharführer Sablonsky sowie SS-Oberscharführer Janitschke. Das Außenlager „DESt“ wurde Anfang März 1945 geräumt, etwa 150 verbliebene Häftlinge trafen am 13. März in Buchenwald ein.

Heutige Situation

Das ehemalige Lagergebäude wurde später als Berufsschule genutzt. In Düsseldorf besteht seit 1987 eine Mahn- und Gedenkstätte, die allen Düsseldorfer Opfern des Nationalsozialismus gewidmet ist. Gemeinsam mit mehreren Düsseldorfer Schulen führte die Mahn- und Gedenkstätte 2017 das Projekt „Erinnerungszeichen KZ-Außenlager“ durch. Dabei übernahmen fünf Schulen aus der Nähe der historischen Standorte die Aufarbeitung je eines Lagers. Die Ergebnisse wurden auf einer Website veröffentlicht (www.kz-aussenlager-duesseldorf.de). Zudem entstanden während des Projekts einheitlich gestaltete Erinnerungszeichen, ein aus Kettengliedern bestehendes Tor mit einer ausgeschnittenen Häftlingsfigur, die an den ehemaligen Standorten der fünf Düsseldorfer Außenlager installiert wurden. Am ehemaligen Außenlager in Friedrichstadt weist außerdem ein Straßenschild auf das Geschehene hin.

Kontakt vor Ort

Mahn-und Gedenkstätte der Landeshauptstadt Düsseldorf Mühlenstraße 29 40213 Düsseldorf

Telefon: 0211 8996205 E-Mail: gedenkstaette@duesseldorf.de Internet: www.duesseldorf.de

Kontakt zum Förderverein Buchenwald

Für Fragen, Hinweise oder Ergänzungen wenden Sie sich bitte an:

Förderverein Buchenwald
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Markt 10, 99423 Weimar

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Literatur

Henkel, Peter: Die Düsseldorfer KZ-Außenlager. Der Einsatz von KZ-Häftlingen in Düsseldorf zwischen 1942 und 1945. Kleine Schriftenreihe der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Düsseldorf 2016.

Leissa, Rafael R.: Düsseldorf-Friedrichstadt (DESt), in: Benz, Wolfgang / Distel, Barbara: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 3: Sachsenhausen, Buchenwald, München 2006, S. 428f.

Kussmann, Andreas: KZ-Außenkommandos und Gefangenenlager in Düsseldorf während des Zweiten Weltkriegs. Ein Forschungsbericht, in: Düsseldorfer Jahrbuch, 61 (1988), S. 175-193.

Kussmann, Andreas: Lager und Haftstätten in Düsseldorf in der Zeit des Dritten Reiches, in: Augenblick. Zeitschrift der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Nr. 3, Düsseldorf 1992, S. 5-8.