Goslar

Das Außenlager im Goslarer Stadtteil Baßgeige bestand mit kurzen Unterbrechungen von November 1940 bis Dezember 1942. Die etwa 140 Häftlinge mussten Erd- und Bauarbeiten für die SS-Neubauleitung leisten. Insgesamt kamen mindestens vier Häftlinge ums Leben. An das Geschehene erinnert heute ein Gedenkstein.

Historische Situation

Bezeichnung

„Männeraußenlager SS-Bauleitung Goslar“ oder „KZ-Außenlager Goslar“, teilweise geführt unter der Lager-Nummer 255.

Standort

Das Lager befand sich in Goslar, Stadtteil Baßgeige, Ecke Grauhöfer Landwehr / Stapelner Straße.

Unternehmen

Neubauleitung der Waffen-SS und Polizei Goslar, Fliegerhorst-Kommandantur Goslar sowie Baugeschäft Maibaum.

Zwangsarbeit

Die Häftlinge mussten Erd- und Bauarbeiten für die SS-Neubauleitung leisten. Sie arbeiteten außerdem beim Wehrmachtfliegerhorst Goslar und später bei der Baufirma Heinrich Maibaum, Hahndorf. Die tägliche Arbeitszeit betrug zunächst neun Stunden (außer Sonntags), ab Mai 1942 wurde sie auf über elf Stunden erhöht.

Gegründet

25. November 1940

Aufgelöst

7. Dezember 1942

Häftlinge

Männerlager

Maximale Anzahl der Häftlinge

140

Der erste Transport mit 80 Häftlingen traf am 25. November 1940 in Goslar ein. Es handelte sich um 35 Polen, 35 Sinti und Roma sowie zehn deutsche Häftlinge, die von der SS als „politische Gefangene“ oder als „Berufsverbrecher“ kategorisiert worden waren. Im März und Juni 1941 trafen weitere Transporte ein, wodurch die Höchstbelegung von etwa 140 Häftlingen erreicht wurde. Mindestens vier von ihnen kamen ums Leben. Am 6. November 1941 wurden hier die Häftlinge Walter Krämer und Karl Peix ermordet.

Unterbringung

Die Häftlinge waren in einem Barackenlager untergebracht, das von einem Stacheldrahtzaun mit einem Wachturm umgeben war.

Heutige Situation

Vor Ort befindet sich heute ein Gedenkstein, initiiert vom Verein „Spurensuche Harzregion e.V.“.

Standort des Gedenkzeichens

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Kontakt vor Ort

Spurensuche Harzregion e.V. Grummetwiese 16 38640 Goslar

Telefon: 05321 20281 E-Mail: fknolle@t-online.de Internet: www.spurensuche-harzregion.de

Dokumente

Der Gedenkstein in Goslar (© Peter Kamin).
Der Gedenkstein in Goslar (© Peter Kamin).
Der Gedenkstein in Goslar (© Frank Jacobs).
Der Gedenkstein in Goslar (© Frank Jacobs).

Kontakt zum Förderverein Buchenwald

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Literatur

Giesecke, Donald: Flugplatz Goslar. Vom zivilen Flughafen zum militärischen Fliegerhorst Goslar 1927 – 1945, Eigenverlag, Goslar 2010.

Internationales Buchenwald-Kommittee: Buchenwald - Mahnung und Verpflichtung. Dokumente und Berichte, Frankfurt a.M. 1960.

Janz, Wolfgang: Erinnerungsstätten an Unmenschlichkeiten des Nationalsozialismus im Landkreis Goslar, hrsg. vom Verein Spurensuche Goslar e.V., 2003.

Knolle, Friedhart / Jacobs, Frank: Die Lager am Militärflughafen Fliegerhorst Goslar. Zwangsarbeit, KZ-Außenlager, SS-Ausbildung und Displaced Persons, in: Goslarer Bergkalender, 398 (2016), S. 69-75 (teilweise online: https://www.researchgate.net/publication/282853423_Die_Lager_am_Militarflughafen_Fliegerhorst_Goslar_Zwangsarbeit_KZ-Aussenlager_SS-Ausbildung_und_Displaced_Persons).

Schyga, Peter: Goslar 1918 – 1945. Von der nationalen Stadt zur Reichsbauernstadt des Nationalsozialismus. Beiträge zur Geschichte der Stadt Goslar - Goslarer Fundus 46, Bielefeld 1999.

Stein, Harry: KZ an der Landstraße – Das Buchenwalder Außenlager in Goslar, in: Vögel, Bernhild: System der Willkür. Betriebliche Repression und nationalsozialistische Verfolgung am Rammelsberg und in der Region Braunschweig, Rammelsberger Forum 1, S. 71-82, Goslar 2002.

Studienkreis zur Erforschung und Vermittlung der Geschichte des Widerstandes 1933 - 1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 - 1945, Niedersachsen I: Regierungsbezirke Braunschweig und Lüneburg, Köln 1985.