Aumale
Die bis zu 571 Häftlinge der V. SS-Baubrigade in Aumale mussten ab April 1944 beim Bau von Anlagen für die Fernrakete V1 arbeiten. Die Gefangenen versuchten, Widerstand gegen die SS zu leisten. Mehrere Häftlinge sollen bei Sabotageaktionen an den Raketen getötet worden sein, weitere wurden wegen Sabotagevorwürfen oder Fluchtversuchen hingerichtet. Auf Grund des Vormarsches der Alliierten wurde die Baubrigade ab August 1944 abgezogen.
Historische Situation
Bezeichnung
Tarnname „Inga“
Zwangsarbeit
Die Häftlinge der V. SS-Baubrigade in Aumale arbeiteten im Auftrag der Luftwaffe beim Bau von Anlagen für die Fernrakete V1.
Gegründet
April 1944
Aufgelöst
August 1944
Die Häftlinge aus dem KZ Buchenwald und der dem KZ Neuengamme zugeordneten II. SS-Baubrigade wurden im Frühjahr 1944 in der III. SS-Baubrigade in Köln zusammengezogen und von dort ab Mitte März 1944 in vier Transporten nach Frankreich geschickt. Der Hauptstandort der V. SS-Baubrigade war Doullens, von dort aus wurden sie in mehrere Unterlager verteilt, unter anderem nach Aumale, Hesdin und Rouen. Auf Grund des Vormarsches der Alliierten wurde die Baubrigade ab August 1944 abgezogen. Organisatorisch blieb sie bis zu ihrer Übernahme durch das KZ Mittelbau im Oktober 1944 bestehen.
Häftlinge
Männerlager
Maximale Anzahl der Häftlinge
571
Im Juli 1944 befanden sich 571 Häftlinge in Aumale, im August 1944 noch 541 Häftlinge. Es handelte sich überwiegend um sowjetische und polnische sowie einige deutsche, tschechische und jugoslawische Männer. Die Gefangenen versuchten, Widerstand gegen die SS zu leisten. Mehrere Häftlinge sollen bei Sabotageaktionen an den Raketen getötet worden sein, weitere wurden wegen Sabotagevorwürfen oder Fluchtversuchen hingerichtet. Sieben Todesfälle sind dokumentiert. Ende August 1944 erfolgte der Abtransport der Häftlinge in das Außenlager Dora.
Unterbringung
Die Häftlinge waren in Baracken untergebracht und wurden täglich auf Lkw zur Arbeit in die umliegenden Wälder gefahren. Bewacht wurden sie überwiegend von Soldaten.
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Literatur
Fings, Karola: Krieg, Gesellschaft und KZ. Himmlers SS-Baubrigaden, Paderborn 2005.
Fings, Karola: Aumale (SS-Baubrigade V), in: Benz, Wolfgang / Distel, Barbara: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 3: Sachsenhausen, Buchenwald, München 2006, S. 373f.