Mühlhausen (Mühlenwerke)
Im Außenlager „Martha I“ bei Mühlhausen mussten etwa 800 männliche KZ-Häftlinge aus Buchenwald täglich bis zu zwölf Stunden in der Produktion von Flugzeugmotorteilen arbeiten. Auftraggeber waren die Mühlenwerke AG sowie die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke. Anfang April 1945 wurden die Gefangenen von der SS zu Fuß nach Buchenwald zurück getrieben.
Historische Situation
Bezeichnung
Außenlager Mühlhausen I, Deckname „Martha I“, zu Beginn auch „Julius M“ (für „Junkers Mühlhausen“).
Unternehmen
Mühlenwerke AG, Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG
Zwangsarbeit
Die KZ-Häftlinge musste täglich bis zu zwölf Stunden in der Produktion von Flugzeugmotorteilen für die Ju 188, Ju 288 und Ju 299 arbeiten.
Gegründet
20. April 1944
Aufgelöst
April 1945
Häftlinge
Männerlager
Maximale Anzahl der Häftlinge
800
Neben Zwangs- und Fremdarbeitern waren durchschnittlich 800 männliche KZ-Häftlinge aus Buchenwald im Lager beschäftigt. Es handelte sich um französische, sowjetische, italienische und tschechische politische Häftlinge. Todesfälle vor Ort sind nicht dokumentiert. Anfang April 1945 wurden sie von der SS zu Fuß nach Buchenwald zurück getrieben.
Unterbringung
Die Unterbringung erfolgte in einer Werkshalle auf dem Firmengelände in der Mackensenstraße 90 (heute Naumannstraße).
Heutige Situation
Die Fabrikhallen stehen heute leer. An der Vorderfront befand sich bis Mitte der 1990er Jahre eine Gedenktafel.
Kontakt vor Ort
Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegeverein g.e.V. Ratsstraße 25 99962 Mühlhausen
Telefon: 03601 452 142 Internet: www.geschichtsverein-muehlhausen.de
Kontakt zum Förderverein Buchenwald
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Literatur
Baranowski, Frank: Die verdrängte Vergangenheit. Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit in Nordthüringen, Duderstadt 2000.
Jahn, Franziska: Mühlhausen (Mühlenwerke AG, „Martha I“), in: Benz, Wolfgang / Distel, Barbara: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 3: Sachsenhausen, Buchenwald, München 2006, S. 531f.