Braunschweig

In der „SS-Junkerschule Braunschweig“ mussten mit Unterbrechungen von September 1941 bis September 1942 bis zu 57 überwiegend deutsche Häftlinge aus dem KZ Buchenwald arbeiten. Zu dem Außenkommando sind nur wenige Quellen erhalten. Es ist nicht zu verwechseln mit dem sehr viel größeren Braunschweiger Außenlager „Büssing“ in der Schillstraße, das erst im August 1944 eingerichtet wurde und dem KZ Neuengamme zugeordnet war.

Historische Situation

Bezeichnung

SS-Junkerschule Braunschweig

Standort

Die SS- Junkerschule befand sich seit 1935 bis 1944 im früheren Residenzschloss Braunschweig im Bohlweg. Zur Anlage gehörten frühere Stallungen, Werkstätten und Garagen, später auch ein neuer Reitstall mit Reithalle an der Salzdahlumer Straße.

Unternehmen

Auftraggeber war die SS-Junkerschule Braunschweig, die Kosten wurden von der Stadt Braunschweig getragen.

Zwangsarbeit

Die Häftlinge arbeiteten für die SS-Junkerschule, überwiegend in der Hausinstandhaltung, später auch bei der Einrichtung und Instandsetzung einer Musikschule der Waffen-SS.

Gegründet

13. September 1941

Aufgelöst

5. September 1942

Die ersten Häftlinge wurden am 13. September 1941 von Buchenwald nach Braunschweig gebracht. Am 4. November 1941 wurden die Arbeiten vorübergehend eingestellt und die Häftlinge zurück nach Buchenwald geschickt. Am 19. Februar 1942 wurden erneut Häftlinge zur Instandsetzung der Musikschule der Waffen-SS nach Braunschweig verlegt und am 5. September 1942 zurück nach Buchenwald überstellt.

Häftlinge

Männerlager

Maximale Anzahl der Häftlinge

57

Die ersten 17 Häftlinge aus Buchenwald waren vom 13. September bis zum 4. November 1941 in Braunschweig. Am 19. Februar 1942 wurde das Außenkommando mit 20 Häftlingen reaktiviert. Anfang Mai 1942 erhöhte sich die Gefangenenzahl auf 57, Mitte Juni sank sie auf 13 und Anfang August auf nur noch sechs Häftlinge. Es handelte sich hauptsächlich um Deutsche, die von der SS in den Akten unter anderem als politische Häftlinge, „Berufsverbrecher“, „Arbeitsscheue“ und „Bibelforscher“ registriert worden waren.

Unterbringung

Wo das Gefangenenkommando untergebracht war, ist nicht bekannt.

Heutige Situation

Das Residenzschloss wurde Anfang der 1960er Jahre abgerissen, stattdessen wurde der Schlosspark Braunschweig angelegt. Dieser wurde 2005 mit einem Einkaufszentrum, den „Schloss-Arkaden“, überbaut.

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Literatur

Raabe, Maria: Braunschweig, in: Benz, Wolfgang / Distel, Barbara: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 3: Sachsenhausen, Buchenwald, München 2006, S. 404f.