Düsseldorf („Berta II“)

In der Rather Straße in Düsseldorf-Derendorf entstand im September 1944 ein Außenlager der Rheinmetall Borsig AG. Es wurde an das bereits vorhandene Düsseldorfer Lager „Berta“ angegliedert. Die meisten der bis zu 270 Häftlinge waren Polen, Russen und Tschechen. Im März 1945 wurden die Überlebenden zurück nach Buchenwald getrieben.

Historische Situation

Bezeichnung

„Männeraußenlager Rheinmetall-Borsig AG, Düsseldorf“, „Berta II/Borsig“, auch „Kommando Borsig“

Standort

Das Lager befand sich in der Rather Straße 31-37.

Unternehmen

Rheinmetall Borsig

Zwangsarbeit

Bau von Teilen der A4-Rakete

Gegründet

1. September 1944

Aufgelöst

3. März 1945

Häftlinge

Männerlager

Maximale Anzahl der Häftlinge

270

Am 23. Oktober 1944 wurde die Höchstbelegung von 270, am 13. Januar 1945 noch 259 Häftlinge registriert. Über die gesamte Zeit hinweg waren im Lager „Berta II“ insgesamt etwa 300 Häftlinge untergebracht, überwiegend Polen, Russen und Tschechen. Die Bedingungen waren mit dem Lager „Berta“ vergleichbar. Die Krankenrate war sehr hoch, zahlreiche kranke und entkräftete Häftlinge wurden nach Buchenwald zurück deportiert. Im Außenlager selbst starben 12 Häftlinge. Am 3. März 1945 begann die Evakuierung nach Buchenwald, das am 10. März 1945 erreicht wurde.

Unterbringung

Die Häftlinge waren im Keller einer Werkshalle untergebracht.

Heutige Situation

In Düsseldorf besteht seit 1987 eine Mahn- und Gedenkstätte, die allen Düsseldorfer Opfern des Nationalsozialismus gewidmet ist. Gemeinsam mit mehreren Düsseldorfer Schulen führte die Mahn- und Gedenkstätte 2017 das Projekt „Erinnerungszeichen KZ-Außenlager“ durch. Dabei übernahmen fünf Schulen aus der Nähe der historischen Standorte die Aufarbeitung je eines Lagers. Die Ergebnisse wurden auf einer Website veröffentlicht (http://www.kz-aussenlager-duesseldorf.de). Zudem entstanden während des Projekts einheitlich gestaltete Erinnerungszeichen, ein aus Kettengliedern bestehendes Tor mit einer ausgeschnittenen Häftlingsfigur, die an den ehemaligen Standorten der fünf Düsseldorfer Außenlager installiert wurden.

Kontakt vor Ort

Mahn-und Gedenkstätte der Landeshauptstadt Düsseldorf Mühlenstraße 29 40213 Düsseldorf

Telefon: 0211 8996205 E-Mail: gedenkstaette@duesseldorf.de Internet: www.duesseldorf.de

Kontakt zum Förderverein Buchenwald

Für Fragen, Hinweise oder Ergänzungen wenden Sie sich bitte an:

Förderverein Buchenwald
c/o Tourist-Information
Markt 10, 99423 Weimar

03643 747540

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Literatur

Henkel, Peter: Die Düsseldorfer KZ-Außenlager. Der Einsatz von KZ-Häftlingen in Düsseldorf zwischen 1942 und 1945. Kleine Schriftenreihe der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Düsseldorf 2016.

Leissa, Rafael R.: Düsseldorf-Derendorf („Berta“), in: Benz, Wolfgang / Distel, Barbara: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 3: Sachsenhausen, Buchenwald, München 2006, S. 426ff.